Mexikanische Weihnachten
Zu Weihnachten wurden wir von Lily und Thadeo zu ihrer Familie eingeladen. So eine Ehre, wir waren total gerührt und natürlich sehr aufgeregt. Hält unser Spanisch durch, was kommt auf uns zu? Tagsüber fuhren wir noch die letzten Geschenke einkaufen. Unser Uber-Fahrer hieß Jesus. Was ein Zeichen für Weihnachten …


Um 20:30 Uhr kamen dann die beiden und wir fuhren gemeinsam zu Lily’s Eltern. Wir wurden mit einer Herzlichkeit empfangen, die uns sprachlos machte. Ihr Bruder hatte sogar ein paar Worte auf Deutsch gelernt. Innerhalb einer Sekunde waren wir in der Familie integriert und ein munteres Gespräch ging los. Nach ca. einer Stunde war das Sprachzentrum im Hirn heiß gelaufen. Pünktlich zur Piñata. Wir haben uns die Pause echt verdient. Leider waren die Kinder so schnell erfolgreich und haben die Süßigkeiten aus der wunderschönen Pappfigur herausgeschlagen.
Für uns bedeutete das: „Mexikanisches Süßigkeiten-Tasting“. Schokolade gab es nicht. Dafür viele Bonbons, Lutscher und Tamarinde Chili Riegel. Wow, dieser Riegel sieht aus wie Schokolade, ist aber keine. Dafür ist er sauer und scharf. Lily’s Papa lachte dann sehr über unsere Reaktionen und meinte wir sollten das Ganze mit Tequila löschen. Es war übrigens nicht der erste und nicht der letzte Tequila des Abends.


Kurz darauf wurden wir zum Essen gerufen. Jetzt viel uns erst auf, dass die Frauen im Haus das Essen vorbereitet hatten und die Männer die Piñata mit den Kindern gemacht hatten. Es gab Truthahn mit Karotten und Apfelsalat. Dazu gab es ein süßes Hörnchen, ähnlich dem süßen Rosinen Milchbrötchen in Deutschland. Als dann alle Mäuler gestopft waren teilten wir uns in zwei Gruppen. Die eine Gruppe ging aus dem Haus. Die Haustür wurde verschlossen und wir fingen an die Geschichte von Betlehem zu singen. Jede Gruppe sang eine Strophe. Die vor der Tür baten um eine Herberge und die im Haus verwehrten diese Bitte. Erst nach mehreren Strophen wurde mit großem „Hallo“ die Türe aufgemacht und alle sangen die letzte Strophe gemeinsam. Danach ging es zur Bescherung. Unter dem Weihnachtsbaum und der Grippe wurden dann fröhlich die Geschenke verteilt.
Es war ein Weihnachten, das irgendwie gewohnt aber doch total verschieden war. Wir waren total begeistert und sind sehr dankbar für diese Erfahrung. Vielen Dank Lily und Thadeo, dass wir mit eurer Familie das Weihnachtsfest erleben durften!!!







